Fasten
Der freiwillige Nahrungsentzug wirkt verjüngend und regenerierend. Aber das ist nicht alles.
Fasten in Kombination mit Bewegung hat sehr gute gesundheitliche Effekte. Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Nahrungsentzug den Stoffwechsel beeinflusst und somit positiv auf den Blutzucker, die Blutfette und den Blutdruck wirkt.
Zum anderen reduziert Fasten entzündliche Prozesse, wie z.B. Rheuma, Arthrose oder auch Multiple Sklerose.
Außerdem beeinflusst das Fasten die molekularbiologischen Vorgänge im Körper: Es kurbelt die Reinigung der Zellen an: die sogenannte Autophagie. Gleichzeitig sorgt es für Neubildung von Stammzellen und verändert sogar das Mikrobiom.
Was passiert während des Fastens im Körper?
Fasten bedeutet nicht Mangel an Nahrung, sondern Umschaltung auf gespeicherte Nahrung.
Während des Fastens bezieht der Körper einen Hauptteil der benötigten Energie aus körpereigenen Quellen. Der Stoffwechsel stellt sich von der Ernährung von außen auf die Ernährung von innen um. Ungefähr ab dem 4. Fastentag stellen die Fettreserven die Hauptenergie-Quelle dar.
Durch die fehlende Nahrung von außen wird die Autophagie, die körpereigene Müllabfuhr, aktiviert. Es findet eine Grundreinigung in den Zellen statt. Dabei werden beschädigte oder fehlerhafte Zellbestandteile abgebaut. Dieser Prozess trägt zu einer gesunden Zellstruktur bei.
Was erwartet Sie in einer Fastenwoche?
Die Entlastungstage, zwei Tage vor dem Fasten, dienen dazu, sich optimal auf die Fastentage vorzubereiten und Hunger zu vermeiden. Essen Sie mehr Obst und Gemüse und verzichten Sie auf Zucker, stark verarbeitetes sowie sehr fettiges Essen
Verzichten Sie ein bis zwei Wochen vor dem ersten Fastentag auf Alkohol, Kaffee und Zigaretten. Damit ersparen Sie sich Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen während der Fastenwoche.
Wir nutzen die Buchinger-Methode: Es gibt keine feste Nahrung, wir trinken täglich 2-3 Liter Wasser und Tee.
Frisch gepresste Gemüse- und Obstsäfte sowie frisch gekochte Gemüsebrühe sorgen für eine Vielzahl von Nährstoffen - alles in Bio-Qualität.
Überflüssiges aus dem Körper auszuscheiden ist eines der wichtigsten Fastenziele. Dazu ist es notwendig, reichlich zu trinken und sich zu bewegen. Denn nach der Umstellung auf den Fastenstoffwechsel benötigt der Körper mehr Sauerstoff. Durch Bewegung, am besten an der frischen Luft, kann dieser Sauerstoff aufgenommen werden.
Auch Bürstenmassagen, Wechselduschen, Atemübungen und darmreinigende Maßnahmen erleichtern es dem Körper, auf den Fastenstoffwechsel umzustellen. Es kann sinnvoll sein, alle zwei Tage eine Darmreinigung mit Hilfe eines Einlaufs durchzuführen. Dadurch kann das Risiko für Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Hunger gesenkt werden. Die Darmentleerung ist nicht zwingend erforderlich. Bei Bedarf gibt es auch sanftere Alternativen zum Einlauf.
Mittags entspannt man sich mit einem warmen Leberwickel, der die Durchblutung der Leber anregt.
Jeden Tag steht Bewegung auf dem Programm. Ob Wandern, Yoga, Schwimmen oder Fahrrad fahren: alles ist möglich, solange man nicht über seine Grenzen geht. Ebenso wichtig sind regelmäßige Ruhepausen.
Eine Auszeit für Sie bedeutet Lösung von Beruf und Alltag: versuchen Sie den Stress und die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen und täglich bewusst Zeit zur Entspannung einzubauen.
Aufbautage sind Fastentage. Der nachhaltige Effekt einer Fastenkur hängt stark davon ab, was nach dem Fasten gegessen wird. Diese Tage sind wichtig für den anhaltenden Einstieg in gesündere Gewohnheiten. Vielleicht können Sie eine der vielen Anregungen fest in Ihr Leben integrieren.
Um das schöne Körpergefühl und die Leichtigkeit der Fastenzeit zu erhalten, empfiehlt es sich, die Aufbautage mit leichter Kost und Achtsamkeit zu gestalten. Gut geeignet sind viel Gemüse, Obst und leicht verdauliche Speisen. Auch das Wie ist wichtig: essen Sie langsam, genießen Sie bewusst und unterscheiden Sie zwischen Appetit und Hunger.
Morgens gibt es Gymnastik, eine Gesprächsrunde beim Frühstückstee und dann geht es los zum Wandern.
Mittags trinken wir einen frisch gepressten Obst- bzw. Gemüsesaft. Anschließend ist Zeit für Entspannung mit Leberwickel.
Am Nachmittag gibt es eine Yoga-Stunde. Und nach der Fastenbrühe am Abend treffen wir uns zum Gedankenaustausch und einen Vortrag.
"Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen."
Sebastian Kneipp